Dänemark

 
 
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>>> Der erste Camper 2008

14.06.2008
Um 06:00 Uhr stand ich auf. Nachdem ich geduscht und alles verpackt war, begann meine Reise um 06:53 Uhr.
Bei Hannover leuchtet plötzlich ein gelbes Lämpchen im Armaturenbrett auf. Ich fahre auf den nächsten Parkplatz und instruiere das Handbuch. Aha, wenn es wieder erlischt ist alles ok. Bleibt es an, muß ich mit meinem Moggele in die Werkstatt. Ich schalte den Motor ab und starte wieder. Mist, leuchtet immer noch. Adios schöner Urlaub, ich hatte dich schon vor Augen. Vielleicht war ich auch nur zu ungeduldig. Ich schalte also die Zündung wieder ab, beruhige mich, zähle auf 30 und starte den Motor wieder, hähä. Dänemark sieht mich doch. Die Lampe ist wieder ausgegangen. Ankunft um 15:30 ohne Stau. Strecke 830KM In Dänemark habe ich 30 Minuten für 30 Kilometer benötigt Zelt bis 16:00 aufgebaut Moggeltonder besichtigt


15.06.08
Um 07:00 aufgestanden, gefrühstückt, geduscht, alles verpackt und um 09:00Uhr losgefahren. Nach Tonder gefahren und Altstadt angeschaut (Kirche, Skulptur auf dem Marktplatz,Spätgotisches Gasthaus) Nach Logumkloster gefahren. Kirche war wegen Veranstaltung gesperrt. Wolkenbruch, unter Baum gestellt. Nach Hojer gefahren. Holländische Windmühle angeschaut. Heute kein Eintritt gekostet. Zu den Seeschleusen südlich von Hojer gefahren. Auf die Insel Romo gefahren. 3 Wolkenbrüche bis dahin. Bis an den Südstrand gefahren. Auf dem riesigen Sandstrand gelaufen. Zur Kirche in Kirkeby gefahren. War leider abgeschloßen. In Torftum Kommandorgarden, 1748 erbautes Haus eines Walfangkapitäns angeschaut. Bis an die Nordspitze gefahren und Schafe fotografiert. Nach Ribe gefahren und auf dem Campingplatz eingecheckt. Bei Sturm und Regen mit Hilfe meiner freudlichen dänischen Nachbarn das Zelt aufgebaut.


16.06.08
Es hat die ganze Nacht geregnet und gehagelt. Um 07:30 Uhr aufgestanden, gefrühstückt und geduscht. Das war ein Bad wie zuhause und ganz neu. Danach ganz schnell das naße Zelt abgebaut und ins Auto gelegt. Damit es antrocknen kann. Es war eine gute Entscheidung. Nachdem alles im Auto war, kam der nächste Schauer. Ich habe bezahlt und fuhr nach Ribe. Habe Ribe angeschaut (Fischergaße, Dom...) bin auf den Turm gestiegen. Super Blick! Weiterfahrt nach Esbjerg (im Regen). Auf der Suche nach dem Schifffahrtsmuseum auf die "Menschen am Meer" gestoßen. Danach Museum angeschaut, welches ums Eck ist. Weiterfahrt - Navi hat mich anstatt vor einer KIRCHE abgesetzt - zum Blavands Huk (schöner Leuchtturm). Durch die Dünen gewandert. Zum Zeltplatz in Henne Strand gefahren. Naßes Zelt aufgebaut. An den Sandstrand gegangen. Zurückgefahren und gekocht. Gerade hat es wieder geschüttet.


17.06.08
Am nächsten Morgen noch einmal zum Henne Strand gefahren. Danach über Seitenstraßen zum Ringkobing Fjord gefahren. In Hvide Sande Vorräte an Bord genommen. Mein Rucksack spricht mit mir! Ich soll an der nächsten Straßenecke links abbiegen!?! Aha, Navi hat sich eingeschaltet. Wenn man es braucht verweigert es den Dienst! In Norre Lyndvig den Leuchtturm fotografiert und durch die Dünen zum Strand gewatet. Weiterfahrt nach Ringkobing. Einmal durch die Stadt. Dann erste Feindberührung mit einer Automatischen Zapfsäule. Nach drei Tankvorgängen ist der Benzintank annährend voll und ich will nicht noch einen dieser verräterischen ölflecken am Boden fabrizieren. Weiterfahrt zum Nißum Fjord. In Thorsminde finde ich das Strandnings Museum. Da geht es nicht um den Strand, sondern um zwei gestandete englische Kriegßchiffe, die in der Weihnachtsnacht 1811 in einem Orkan auf eine Sandbank liefen. Die Schiffe zerbrachen und über 1300 Seeleute kamen dabei ums Leben. Nur 17 konnten gerettet werden. Weiterfahrt zum Bovbjerg Fyr ein knallroter Leuchturm. Nachdem ich vermutlich Sand oder Salzwaßer in die Augen bekommen habe, fahre ich halb blind nach Struer. Navi braucht ein echter Mann natürlich nicht, was sich in Lemvig bitterlich rächt als ich plötzlich im Hafen stehe. Nachdem das Zelt steht und ich meine Sehfähigkeit zurückerlangt habe, fahre ich noch nach Holstebro. Die Stadt der Skulpturen. Auf dem Rückweg komme ich noch bei Bang & Olufsen in Struer vorbei. Beim Bilder-Schauen schlafe ich ein...


18.06.08
Frühstück, Zusammenpacken, Zelt abbauen, Waschen, Geschirr spülen nach der Navi-Halterung suchen. Irgendwie wird es 10:00Uhr bis ich endlich loskomme. Das Sanitärgebäude und die Küche hatte ich für mich alleine. Als erster Camper 2008 Wieder bei Bang & Olufsen vorbei fahre ich nach Vinderup bzw. Hjerl Hede, ein Feilichtmuseum. Nachdem der 2GB-Chip meiner Kamera voll ist, fahre ich weiter zum Schloß Spottrup, einer originalen mittelalterlichen Festungsanlage mit Wallgraben. Weiterfahrt zu den Hanklit-Klippen. Der Gefahrenhinweis ist nicht unbegründet. Gerade als ich ein Bild knipsen möchte, bekomme ich einen kleinen Stein ans Hirn geballert. Au. Nachdem es schon spät ist, suche ich mir einen Campingplatz in Krik.


19.06.08
Heute Nacht hat es geregnet. Das Zelt ist immer noch naß. Zuerst wird wieder gefrühstückt. Dann verpacke ich wieder meine sieben Sachen, gehe mich duschen und hoffe, daß bis dahin das Zelt halbwegs trocken ist. Der dazu notwendige Wind weht. Naja, trocken ist was anderes, als ich es nach meiner Dusche zusammenlege und offen im Auto verstaue. Irgendwie ist es auf dem Campingplatz gespenstisch. überall scheppert und klappert es - sicherlich auch durch den Wind - , Personen sieht man aber keine. Es steht knapp der halbe Platz mit Wohnanhängern voll, die alle liebevoll eingeräumt sind, doch kommt man sich wie der letzte überlebende einer Neutronenbombe vor. Also schnell weg. Der erste Weg führt heute nach Vestervig. Dort steht auf freiem Feld ein Dom. Die dazu gehörige Stadt fehlt. Es existiert heute nur noch ein kleines Nest. Im 12.Jh muß es aber Bischaofßitz gewesen sein. Zuerst aber gebe ich meinem Hang nach Windmühlen nach und schaue mir die Holländische Windmühle an, die früher einmal ein Teil des Klosters war, wo auch der Dom dazugehörte. Nach Windmühle und Dom fahre ich an der Küste durch Dünen und Heide. In Norre Voruper gebe ich mir noch einen kleinen Leuchtturm. In Hanstholm ein stattlicheres Exemplar. An einem Außichtspunkt über dem Hafen schaue ich einem Fischerboot zu, wie es bei starkem Seegang immer wieder mit dem Bug in einer Welle verschwindet. Ich werde schon vom Zusehen seekrank. Jetzt regnet es permanent :-( Ich fahre weiter, da das Wetter für einen Außeneinsatz einfach zu schlecht ist. Am Bulbjerg steige ich wieder aus und werde erst mal von Nieselregen begrüßt. Die Außicht auf der 47m hohen Klippe ist aber sagenhaft. Nach einem Rundgang und 100 neuen Fotos fahre ich nach Blokhus und miete mir eine Hütte. Natürlich schreibe ich diese Zeilen bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein, da die Schlechtwetterfront abgezogen ist. Update: Ich bin noch mal losgezogen und habe den Strand nach anfänglichen Schwierigkeiten gefunden. Dort war ich dann zweieinhalb Stunden und besitze nun einen Schnappfinger vom vielen Kameraauslöser drücken. Dort war eine atemberaubende Szenerie. Als ich zurück gehe, schaue ich mir das wilde Nachtleben von Blokhus an. Eisdiele - geschloßen, Bowlingbahn - kein einziges Auto auf dem Parkplatz und auf der Kneipenmeile sitzt nur ein Mann und der sieht stark nach Wirt aus. Das ist halt das los, wenn man der erste Camper 2008 in Dänemark ist.


20.06.08
Um 07:00Uhr drückt mich die Blase aufs Töpfchen. Da ich danach meist sowieso nicht mehr einschlafen kann, schnappe ich mir mein "Beautycase" und trotte zum Sanitätsgebäude. Danach fliegt wieder alles ins Auto. Dann ein Frühstückchen, die Hütte rauskehren, abspülen. Ich bezahle mit einem weinenden Auge. Es hat, seitdem ich auf dem Campingplatz bin, kein einziges mal geregnet. Da das Zelt aber noch feucht ist, hoffe ich, daß es keine Stockflecken bekommt. Meine erste Station führt mich heute zum Borglum Kloster. Natürlich bin ich 20 Minuten vor der öffnungszeit am Ziel. Bis die Tante im Kaßenhäuschen den Schlag aufmacht, lichte ich noch schnell die zum Kloster gehörende Windmühle im Holländischen Stil ab. Nach der öffnung schaue ich mir das Kloster und die umliegenden Gebäude an. Weiter geht es nach Lokken. Der Strand soll so schön sein. Als ich dort ankomme, bereiten sich gerade ein paar Leute zum Skyten??? vor. Das ist ein kleiner Drache, der die Skyter wie bei Waßerski-Fahren mit sich zieht. Anscheinden kann man die Richtung in der man gezogen wird steuern. Denn als der erste am Horizont verschwunden ist, kommt er plötzlich wieder aus der gleichen Richtung zurück. Mit 200 neuen Bildern trete ich den Rückweg an. Nächstes Reiseziel ist die Wanderdüne Rubjerg Knude. Nachdem ich von der Landstraße abgebogen bin führt eine zum teil versandete Schotterpiste zu einem Parkplatz. Voller Elan schnappe ich meinen Rucksack und folge einem Wegweiser, der in eine Senke zeigt. Nach 100 Metern türmt sich ein 80 Meter hohes Sandungetüm vor mir auf. Da Schuhabdrücke den Hang hinauf zu sehen sind, folge ich diesen. Bis etwa zur Mitte der Düne komme ich, als plötzlich ein Schauer einsetzt. Da mir in der Sonne die Windjacke zu warm war, nach ich diese nicht mit. Also wieder die Düne runtergestiefelt - was bedeutend schneller geht - und im Auto warten, bis die böse Wolke sich verzogen hat. Ich komme mit meinem Nebenmann auf dem Parkplatz ins Gespräch. Dabei stellt sich heraus, daß ich die sportliche Variante auf die Düne gewählt habe. Beim zweten Anlauf komme ich an dem im Sand versunkenen Leuchtturm an. Sobald man das Auto verläßt, befindet man sich in eine permanenten Sandwolke. Die Sandkörner sind dabei sehr fein und durchdingen die Jacke und den Rucksack. Meiner Kamera hat diese Behandlung definitiv nicht gut getan. Nächstes Ziel war Lenstrup. Im Hafen fand ich eine "Schiffsziehanlage". Damit werden die Fischerboote nach der Fahrt aus dem Waßer an Land gezogen. Die Brandung war grandios und das Dörfchen ist auch ganz nett. In Hirtshals besuchte ich zuerst mal den Leuchtturm. Für 20 Kronen kann man hinaufsteigen. Oben angekommen verpackte ich mich im Turm erst mal sturmsicher und ging dann auf die Brüstung raus. Eine gute Entscheidung. Da sich wieder eine böse Wolke ankündigte, wartete ich im Turm bis sich die Sonne wieder zeigte. Zuerst überlegte ich, den Campingplatz direkt neben dem Leuchtturm für die nächste Nacht zu nehmen. Es zeigte sich aber vom Turm aus, daß es nur eine Wiese ohne Schutz vor dem Wind direkt am Waßer ist. Daher zog ich vor ein paar Kilometer weiter in Tannisby mir einen der beiden Campingplätze auszusuchen. Hier sitze ich nun in meinem Zelt, welches geschützt hinter einer Hecke steht und schreibe meine Erlebniße nieder.


21.06.08
Pünktlich um 09:00Uhr rolle ich mit meinem Moggele auf den Parkplatz des Nordseemuseums in Hirtshals. Ich bin der zweite an der Kaße. Eine dänische Familie hat vermutlich vor dem Eingang campiert, um wirklich die Ersten zu sein. Die Aquarien fangen zuerst recht unspektakulär an. Zu sehen sind die Nordseebewohner Kabeljau, Scholle, Seeteufel usw. Makaber ist, daß bei jeder Fischart dabeisteht, ob sie Speisefische sind, oder als Beifang zu Fischmehl verarbeitet werden. Nachdem man die Einzelbecken abgeklappert hat, sößt man im Innenraum auf ein ca. 5 Meter hohes Rundbecken, wo auch größre Fische drin schwimmen. Danach führt ein Zwischengang, in dem sich weitere kleine Becken mit Muscheln, Seeigeln usw. befinden, zum Ozeanium. Und das ist wirklich eine Wucht. Man steht da vor einer Panzerglaßcheibe von etwa 10x6 Metern und sieht auf Herings- und Makrelenschwärme, dazwischen Haie, Rochen, Schollen und MONDFISCHE??? Von denen habe ich noch nie gehört. Die haben nur oben und unten Floßen und schauen ab und zu neugierig durchs Glas in den Zuschauerraum. Durch die Dimensionen glaubt man im Becken zu stehen. Alleine von den Bewohnern dieses Beckens mache ich hunderte von Bildern. Das ist so wunderschön!!! Und weitere 200 Bilder gehen für den Robbentunnel drauf. Da steht man inmitten des Robbenbeckens. Mit einer kleinen Robbe spiele ich, indem ich mit der Hand an der Scheibe entlangfahre und die kleine Robbe meiner Hand nachschwimmt. Als ich gehe stelle ich erstaunt fest, daß ich 5 Stunden im Aquarium war. Ich nutze noch das schöne Wetter aus und fahre ans Ende von Dänemark. Also ans nördliche Ende nach Skagen bzw. Grenen. Zuvor aber geht es noch zur Raberg Mile, eine Wanderdüne, die jedes Jahr um 15 Meter weiterbewegt. Als ich mich im Sandsturm nach oben kämpfe bekomme ich die Waden gepealt, da ja die Sonne scheint und man da eine Bermuda trägt. Oben angekommen sieht man nur noch Sand. Teilweise durch den Wind verfestigt und zu schönen Formen gestaltet. Nach ein paar Panorama-Aufnahmen stapfe ich wieder nach unten. Wobei die Dühne gestern locker doppelt so hoch war. Ich finde durch zufall auch die versandete Kirche und mache mich dann nach Grenen auf, dort wo sich Skagerrak und Kattegat guten Tag sagen. Nach einem Fußmarsch erreiche ich den Punkt, wo sich Nord- und Ostsee treffen. Ich habe mir bei den Vorbereitungen immer einen unspektakulären Wegweiser vorgestellt. In Wirklichkeit erkennt man ganz genau wo sich die Meere treffen. Denn dort prallen auch die Wellen aufeinander und das ist ein sehr unangenehmer Ort. Auf der Grenzlinie scheint das Waßer zu kochen. Ständig schießen Fontänen aus dem tobenden Meer und bilden dabei eine Linie, die sich am Horizont verliert. Ich stelle mich am Strand breitbeinig hin und warte bis eine Welle vom Skagerrak und vom Kattegat mich optimaler Weise gleichzeitig an den Füßn treffen. Der erste Versuch endet mit einer Naßen Bermuda. Doch der zweite Anlauf gelingt. Ich stelle fest beide Meere sind gleich arschkalt. Mit naßem Beinkleid (welches aber bis ich am Auto bin schon wieder vom Wind getrocknet wurde) ziehe ich mich wieder von diesem unwirtlichen Platz zurück. Nach einem Abstecher an die Nordküste in Skagen fahre ich wieder zum Campingplatz zurück.


22.06.08
Oh nein, ich erwache vom Hämmern der Regentropfen auf mein Zelt. Auf diesen Schock drehe ich mich noch mal rum. Ich hätte liegen bleiben sollen. Das Wetter wurde nicht beßer und so blieb mir nichts anderes übrig als im Regen mein Zelt zusammenzulegen. Nachdem alles naß im Auto war (mich eingeschloßen) fuhr ich ziellos nach Frederikshavn. Ich heizte im Auto ein, damit die Sachen halbwegs wieder trocken wurden. Ab und zu mußte ich die Scheiben meiner fahrenden Sauna runterkurbeln. Sonst wäre ich am Hitzetod gestorben. Naja, Frederikhavn gewinnt jetzt nicht gerade den Turistenpreis. Ich fahre weiter nach Mou bei Aalborg, baue mein naßes Zelt auf, laße es wieder halbwegs trocknen, verkrieche mich dann darin und sortiere die BestOf-Bilder raus. Mou liegt direkt am Limfjord. Als ich die Motoren eines Schiffes höre stürme ich aus meinem Zelt, bewaffne mich mit meiner Kamera und lichte die Vorbeifahrt vor der untergehenden Sonne ab. Jetzt kann ich beruhigt weitersortieren.


23.06.08
Auch heute morgen sieht es mit dem Wetter nicht beßer aus. Ich lege wieder mein Zelt locker zusammen und packe es hinter den Fahrersitz. Bis alles im Auto ist bin ich vom Regen durchgeweicht. Heute steht Aalborg auf dem Plan, schnell meinen Plan checken und ab geht es. Ein paar Straßen von der Fußgängerzone finde ich einen kostenlosen Parkplatz und das in einer 200000 Einwohner großn Stadt. Bei der Bufoldi Kirche fange ich an, arbeite mich über das Helligondsklostret zum Radhus, weiter zum Nachbargebäude Jens Bangs Stenhus ( Die Figur von Jens Bang streckt die Zunge in Richtung Radhus raus, da er nie in den Stadtrat gewählt wurde ), dann zum Aalborg Slot und wieder zurück zum Auto. Jetzt kommt der Höhepunkt: Lindholm Hoje. Das ist eine Anhöhe im Norden von Aalborg, die von 4 Meter Flugsand überschüttet wurde. Darunter fand man einen Friedhof der Wikinger mit über 700 Gräbern. Außrdem fanden sich zwei Siedlungen, sowie ein frisch gepflügte Acker, den der Sand konserviert hat. Viele der Beigesezten wurden nach ihrem Tod verbrannt. Nach den jeweiligen Bestattungszeremonien wurden die Toten in Gräber gelegt, deren Begrenzungßteine dreieckig, oval, rund oder in Schiffsform angeordnet waren. Die gefundenen Grabbeigaben und Alltagsgegenstände zeigen, daß die Wikinger ein hoch entwickeltes Handwerk hatten und Handel bis in den Orient trieben. Ab und zu ließen sie halt die Sau raus und überfielen erst mal neue Gebiete bevor sie mit ihnen Handel betrieben. Bei den englischen Frauen waren sie sogar beliebt, weil sie sich jeden Tag kämmten und ein mal pro Woche badeten. Außrdem wechselten sie öfters die Kleidung. Nachdem ich mir die Außtellung und das Gräberfeld angeschaut hatte, fuhr ich weiter gen Süden und blieb in Mariager hängen. Das Wetter war mittlerweile heiter bis wolkig. Somit wurden Zelt und Unterlage getrocknet. Der eigentliche Chef auf der Wiese wo ich zeltete war ein Amselmännchen. Es baute sich vor mir auf und steckte mit lautem Gezwitscher sein Revier ab. Er hatte seinen Stammplatz unterhalb der Hecke in einer Sandkuhle. Er flog immer wieder um mich herum und zwitscherte dabei. Nachdem ich Wäsche gewaschen und meine weitere Reise geplant hatte, legte ich mich hin.


24.06.08
Hey, es ist sonnig und mein Zelt ist trocken! Bei meinem Frühstück schaut Herr Amsel vorbei und lugt neugierig ins Zeltinnere. Irgendwie schläft mein Hirn noch. Ich muß jedes Vorhaben mehrfach beginnen. Als ich z.B. zur Dusche marschiere, fällt mir in der Kabine ein, daß ich 2 Kronen-Münzen brauche. Also wieder zurück zum Auto und den Geldbeutel holen. Als ich zurückkomme, ist meine Kabine besetzt. Ich finde eine leere Kabine. Gerade als ich mich ausziehen möchte bemerke ich, daß mein Handtuch fehlt. Also wieder alles zusammenpacken und zum Zelt zurück marschieren. Der nächste Anlauf war dann erfolgreich. Nachdem alles im Auto ist, gibt es noch ein kleines Fotoscharmützel vom Bootßteg aus auf den Fjord. Im Reiseführer stand, daß man eine tolle Außicht vom Grabhügel Hohoj hätte. Am Abend fand ich die Position auf einem Stadtplan. Also führte mein erster Weg auf die Grablege eines Steinzeitfürsten. Von dort oben hat man wirklich eine tolle Außicht auf das umliegende Land. Nächstes Ziel war Fyrkat, eine Wikingerburg aus dem Jahre 980. Sie bot Platz für 16 Langhäuser und ca. 500 Soldaten. Nach einigem Suchen fand ich die Anlage. Neben dem erhaltenen Ringwall steht eine Rekonstruktion eines Langhauses. Dort drin ist es sehr dunkel, da nur zwei Türen und die Rauchabzüge in den Giebeln existieren. Außrdem riecht es nach Rauch, auch wenn die Feuerstelle in der Mitte des Langhauses schon längere Zeit erloschen sein mußte. Danach war der Ringwall dran. Er hat in jeder Himmelsrichtung ein Tor. Straßen führten von den Toren in die Mitte. In jedem der vier inneren Areale standen im Quadrat vier Langhäuser um einen Hof herum. Da die verrottenden Ständer der Langhäuser dunkle Spuren im Boden hinterlaßen, konnten die Archäologen die Position der Gebäude genau bestimmen. Diese Ständerlöcher sind heute mit hellen Steinen markiert. Dadurch gewinnt man einen Eindruck der Anlage. Am gegenüberliegenden Hang befindet sich ein rekonstruierter Wikingerhof, der aus 9 Gebäuden besteht. Alle Häuser sind begehbar. Das Personal wuselt in den autentischen Klamotten durch den Hof und beantwortet jede Frage über die Wikinger. Nachdem ich alles auf Silizium gebannt habe und mit den "Wikingerdamen" unterhalten habe, fahre ich weiter nach Randers. Die Speicherkapazität meiner Backupplatte reicht nicht aus, ich benötige eine weitere Mobile Harddisk. Nach dem Erwerb einer 160GB Platte fahre ich in Richtung Gammel Estrup weiter, lese auf der Fahrt von SchloßClausholm, werde durch eine Baustelle auf eine falsche Fährte gelockt und entschließe mich dann Clasholm fallen zu laßen und fahre nach Gammel Estrup. Es ist ein Traumschloßaus Backstein. Nachdem vom Keller bis zum Dachboden alles erkundet war, schlenderte ich zur Orangerie. Bei Tustrup fanden Archäologen Ganggräber aus der Steinzeit. Eines davon hat beachtliche Ausmaß und besitzt eine Doppelkammer, ja da paßt ne Menge rein. Nachdem ich mich mit einer Gruppe Dänen unterhalten hatte fuhr ich nach Grenaa auf den Campingplatz und baute mein Zelt auf. Mein letzter Tagesordnungspunkt war der Leuchtturm von Fornaes, der am östlichsten Punkt von Jütland liegt. Danach gab es noch die tägliche Bildkopieraktion und was zu eßen und natürlich Tagebuch-Schreiben.


25.06.08
Mein Zelt schwimmt heute mal von innen raus. Es war heute Nacht sehr kalt und die Luftfeuchtigkeit hat sich daran niedergeschlagen. Ich habe alle Luken aufgerißen, damit es abtrocknen kann, naja mit mäßgem Erfolg. Um 10:00 Uhr komme ich weg und fahre dann in Richtung Süden nach Ebeltoft. Es ist ein ganz nettes Städtchen, aber Ribe und und Moggeltonder können da locker mithalten und sind nicht so touristisch überlaufen wie Ebeltoft. Das intereßanteste war die Fregatte Jylland. Sie steht in einem Trockendock und kann besichtigt werden. Das Schiff wurde 1860 gebaut und hat an der Seeschlacht bei Helgoland teilgenommen. Danach führte mein Weg durch die Mols Bjerge nach Posakaer Stenhus. Ein Dolmen über der Knebel Bucht gelegen. Am Waßer entlang ging der Weg am Kalo Slot vorbei zur Rundkirche in Thorsager. Dann ging es zum Rosenholm Schloß Adliges Interieur hatte ich erst gestern, daher gab ich mir nur den Schloßpark. Da mein Navi seit gestern Abend keinen Strom über das Ladekabel mehr bekam, untersuchte ich das Kabel und den Stecker und stellte fest, daß im Stecker eine Sicherung eingebaut ist, in der der Draht nicht geschmolzen, sondern zerbröselt ist! Ich löste das Problem auf Mc Gyver-Art. Ich schnitze aus einem Ast ein Atomkraftwerk - nein, ein Stück Alufolie löste das Problem. Mein neues Problem ist, daß ich jetzt 2 Rollen Alufolie im Auto rumfahren habe. Alufolie hatte ich keine dabei, also mußte ich welche kaufen. Der Laden hatte aber nur Folie im Doppelpack. Tja, Pech für Kuh Elsa. Somit konnte ich mich in das Großtadt-Getummel von Arhus stürzen. Das Navi führte mich dann auch - zwar etwas umständlich - ans Ziel. Nachdem ich wieder meine Casa Olli aufgebaut hatte, fuhr ich in die Innenstadt von Arhus. Da es dort nur wenige historische Gebäude gibt, war es ein kurzer Ausflug. Tja, und jetzt schreibe ich wieder.


26.06.08
Um 07:00Uhr war ich fit wie ein Turnschuh. Daher entschloß ich mich zum äußrsten und stand sofort auf. Erster Gang war sofort unter die Dusche, dann Frühstück, zusammenräumen und um 09:00 Uhr war Abflug. Nch einigem hin und her fand ich den Parkplatz von "De gamle by" (er befindet sich auf dem Gelände des botanischen Gartens). De gamle by ist ein Freilichtmuseum. Dort sind 75 Häuser aus ganz Dänemark zusammengetragen und mit den unterschiedlichsten Handwerksbetrieben eingerichtet. Teilweise sind Mitarbeiter in den Häusern und demonstrieren den Alltag in den letzten 300 Jahren. Z.B. hat mir der Schmied erklärt, daß er Eisen zum brennen bringen kann. Und tatsächlich, als er den Blasebalg kräftig bearbeitet hatte sprühten Funken von einem Stück Eisen, welches er vorher über den Luftauslaß des Blasebalgens in der Eße -dort wo es dann am heisesten wird- gelegt hatte. 4 Stunden benötigt man um sich alle Häuser anzuschauen. Als nächstes Ziel stand Mosegard auf dem Plan. In dem Herrenhaus befindet sich ein Museum über die Frühgeschichte Dänemarks. Angefangen von der letzten Eiszeit, erzählt die Außtellung bis etwa vor 2000 Jahren. Höhepunkt der Außtellung ist der Grauballemann. Eine Moorleiche welche vor über 2000 Jahren die Kehle durchgeschnitten wurde und dann ins Moor geworfen wurde. Ja, ist alles nicht so schlimm, er wäre durch den Schnitt recht schnell verblutet, also alles gaaanz human. Im Enthnologischen Museum auf der anderen Hofseite glaubte ich mich in einem Lagerraum eines Meßies wiederzufinden. Im ersten Raum befanden sind nur mit Krimskrams aus allen Herrenländern gefüllte Regale. 5 verschiedene Flechthüte, so wie sie von den Reisbauern getragen werden. Dann ein Regal voller Schuhe, ein anderes mit Masken usw. Das Museum muß über 40000 solcher Exponate besitzen. Naja, wenn's Spaß macht. Ich war da recht schnell durch. Nach kurzer Planung beschloß ich bis Vejle zu fahren. Nun befinde ich mich auf einem Campingplatz am Arsch der Welt. Da hier der Bewuchs maximal 50cm hoch ist, wurde das Zelt nach allen Regeln der Sturmsicherung aufgebaut.


27.06.08
Merke 3-Stern-Campingplätze sind das absolute minimum. Die sid gut in der Außtattung und in der Regel sauber. Daher nimm nicht den nächstbesten, nur weil dein 3-Stern noch 5 Kilometer weiter ist und das auf dänischen Straßen(bei max. 80kmh) einer Tagesetappe entspricht. Die Wiese ging ja noch, aber die sanitären Einrichtungen waren unter aller Sau. Da lag noch der Staub von letzter Saison auf den Waschbecken. Das einzig coole waren die Gasthermen fürs warm Waßer. Die Startertasten waren verbarikadiert. Temparatur konnte man auch keine einstellen. Wenn man eine 2-Kronenmünze einwarf ging die Höllenmaschine unter lautem zischen los und es kam - angenehm warmes Waßer! Es war auch wieder so ein Neutronenbombenplatz. Nur leere Wohnwagen und keine Leute weit und breit. Ich fuhr bei Nieselregen in Richtung Jelling los. Dort regnete es richtig. In Jelling stehen die Hügelgräber von König Gorm und seiner Thyra. Und dazwischen steht eine Kirche, die bis ins 10 Jhr. zurückreicht und zwei Runensteine. Die sind das intereßante daran. Auf dem einen wird erstmalig der Name Dänemark verwendet. Im angrenzenden Museum wird alles genau erläutert. Ich fuhr nach Vejle, um an Geld und Sprit zu kommen, was sich als größres Problem entpuppte. Eine Sparkaße fand ich ja, nur lag sie sehr verkehrsgünstig an einer Hauptstraße und hatte keine Parkplätze. Nachdem ich zwei mal an ihr vorbeigefahren war, hatte ich die Lage erkundet und fand in einer Seitenstraße eine Parkmöglichkeit. Eigentlich wollte ich auch in die Innenstadt. Das Vorhaben strich ich, da mein Parkplatz nur kurzzeitig nutzbar war und ich ansonsten keinen freien Parkplatz fand. Also war nächstes erklärtes Ziel eine Tankstelle. 24km weiter in Frederica fand ich dann eine, die für mich erreibar war, also nicht auf einer Straße mit baulich getrennten Fahrspuren lag. Mit Proviant versorgt fuhr ich über die groß Autobahnbrücke, die Jütland mit Fünen verbindet. Nächstes Ziel war die Schiffßetzung und der Runenstein von Glavendrup. Beides wurde zu Ehren des Wikingerhäuptlings "Alle des Bleichen" errichtet. Dort war es gruselig. Es war bis auf das Summen von tausenden Insekten totenstill. Die Schiffßetzung liegt in einem zugewucherten Wäldchen inmitten von Feldern und keine Menschen weit und breit. Da hat nur noch die weiß Frau gefehlt. Ich fuhr weiter nach Odense. Schaute mir die Innenstadt und die wichtigsten Gebäude an und fuhr weiter nach Kerteminde. Das Wetter war immer noch trüb. Auf der Fahrt praßelte ein Regenschauer los. In Kerteminde angekommen, war es aber trocken. Nachdem das Zelt stand und eingeräumt war, beschloß ich noch die nördlich gelegene Halbinsel zu erkunden. Beim Ganggrab Marhoj kam die Sonne raus! Als ich über ein Feld zum Grabhügel lief rannte in der gleichen Feldreihe ein Fasanweibchen ganz panisch vor mir weg, konnte sich aber nicht entscheiden, ob es jetzt links oder rechts abbiegen soll und wurde deshalb immer schneller und panischer. Erst am Hügel, wo hohes Gras stand, verschwand es im Dickicht. Der Gang des Grabes war offen aber sehr schmal. Ich begnügte mich mit zwei Fotos. Mit dem Aufsteckblitz konnte ich den ganzen Gang ausleuchten. Als ich weiterfuhr mußte ich zwei mal hinschauen. Da stand direkt neben der Straße ein Fasan. Ich war aber schon an ihm leider vorbei gefahren. Bis zur Nordspitze sind es nur ein paar Kilometer, wo ich immer wieder schöne Fotomotive fand. Die Straße endete an einem kleinen Hafen in den gerade ein Segelschiff einlief - sehr fotogen! Auf der Rückfahrt bog ich auf eine Landzunge ab, von wo man auf den Leuchtturm von Enebaeodde sehen kann. Da machte ich noch die restlichen Chips meiner Kamera voll und fuhr dann zum Zeltplatz. Beim entladen meldete mein X-Drive, daß der Speicher voll sei. Also habe ich jetzt über 38GB Bilddaten auf meinen Speichermedien. Aktueller Stand 7939 Bilder.


28.06.2008
Heute hat es geregnet als ich aufgestanden bin. Mies gelaunt verstaute ich meine sieben Sachen ins Auto. Bevor ich fuhr, habe ich noch meine E-Mail gechecked. Kurz vor Nyborg zeigte das Margeritten-Routen-Symbol in eine Nebenstraße. Nach kurzen Check der Landkarte führt die Straße an einem Schloß vorbei. Also bin ich abgebogen. Nach ein paar Kilometern kam wieder die Hauptstraße. Wo nur das Schloß geblieben ist? Ohne weitere Experimente einzugehen, fuhr ich bis Egeskov Slot. Es hatte aufgehört zu regnen. Da mich der Nippes im Schloß nicht intereßierte, nahm ich mir ein Ticket für den Park. Um das Schloß sind verschiedene Gärten angelegt. Außerdem gibt es verschiedene Oldtimer-Außtellungen und Attraktionen für Kinder. Als ich fast durch war, hat es wieder zu nieseln angefangen. Da ich sowieso durch war, fuhr ich weiter nach Horne. Da befindet sich die einzige Rundkirche Fünens. Es stimmt schon. In der Mitte ist die Kirche rund. Nur hat jemand entschieden, daß zwei der vier Seitenschiffe, die eine Rundkirche nun mal hat, verlängert und mit Turm und Altar versehen werden. Jetzt sieht das arme Ding etwas schwanger aus. Mein weiterer Weg führte mich nach Faaborg. Leider war da gerade ein Radrennen. Mein Navi kollabierte, bis es mich in die Innenstadt gebracht hatte. Eine Zeit lang stammelte es immer was von links und rechts, obwohl gar keine Straßen da waren. Als ich dann endlich im Zentrum angekommen war, schlenderte ich durch die Innenstadt und schaute mir die wichtigsten Gebäude an. Mein Tagesziel war Langeland. Also fuhr ich von Faaborg nach Svendborg. Auf der Strecke sah ich das Margeriten-Symbol und bog ab. Es war eine Strecke, die direkt am Meer entlang ging. Warnung an alle Wohnmobil-Fahrer: hier gab es eine Brücke mit max. 2,5 Tonnen Belastung und 2,2 Meter Breite. Von Svendborg bis Ristinge auf Langeland waren es noch ca. 30 Minuten. Da mein Zelt noch naß war, trocknete ich alle Teile in der mittlerweile scheinenden Sonne und as dabei zu abend. Nachdem alles trocken war, räumte ich ein und entlud meine Bilder.


29.06.08
Hey,es hatte nicht geregnet. Ich frühstückte und baute schnell mein Zelt ab. Dusche anziehen und ab durch de Mitte. Zuerst schaute ich mir den Hafen von Ristinge an, fuhr dann nach Bagenkop und weiter nach Dovnsklint (Steilküste), kam an diversen Mühlen und Leuchttürmen vorbei und genoß die Sonne. Der Dolmen von Kong Humble kam ein paar Kilometer weiter nördlich. Weit im Norden der Insel erreichte ich das Schloß Tranekaer und lustwandelte durch den Park, der im englischen Stil also tohuwabohu "angelegt" ist. Dieser Park ist für seine Skulpturenaußtellung bekannt. Leider sind die Teile nicht mir Pfeilen markiert. So lustwandelte ich durch halb Langeland. Zumindest hatte ich den Eindruck. In Rudköbing fotografierte ich noch schnell die Brücke und fuhr dann bis Heßelager auf der "Schnellstraße". Also an der Infrastruktur müßen die Dänen was ändern. Die Bundeßtraßen führen immer durch die Orte, also muß man 50 fahren oder 40 oder 45 oder 30. Je nach Lust und Laune der jeweiligen Gemeinde. Das macht das Reisen oder auch den Warentransport etwas zäh. Bei Heßelager liegt der größe Findling Fünens mit 46 Tonnen. Also wer noch ein besonderes Exemplar für seine Steinsammlung sucht, hier kann man zugreifen. Ziel war Nyborg, wo ich noch an diversen Schlößern vorbei gekommen bin. Nyborg entpuppte sich beim Sightseeing als nettes Städtchen mit Bastei und Waßergraben. Ich habe dann mein Zelt auf dem Campingplatz aufgeschlagen. Gerade habe ich herausgefunden, daß die Deutschen gegen die Spanier im EM-Finale stehen. Asche auf mein Haupt.


30.06.08
Wow, ich bin heute von der Sonne wachgeküßt worden. Der Himmel war stahlblau. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Nach Frühstück, zusammenräumen, Zellt abbauen und Körperhygiene, führte mich mein Navi nach Korsor, also auf die andere Seite des Großn Belt Sunds. Die Brücke,welche üer den Sund führt, fängt es gaaanz flach an, trifft auf eine kleine Insel im Sund und dann geht es steil bergauf, bis man am Scheitelpunkt den Sund im Sonnenlicht funkelnt vor sich sieht. Ich hätte den ganzen Tag diese Strecke fahren können. Das ist Brückenbaukunst! In Korsor angekommen, wollte ich die Brücke im Licht fotografieren, denn wir wißen als alte Fotografenhasen: "Hab Sonne im Rücken, dann wird das Bild glücken". Am alten Fährhafen bin ich dann zu meinen Bildern gekommen. Ob man da überhaupt auf den Polder hinaus laufen darf weis ich nicht, abgeschloßen war jedenfalls nicht. Dann kam die Generalentscheidung. Wo auf Seeland anfangen. Ich entschied mich für den Süden und fuhr zur Insel Mon. Ich verlies mich auf mein Navi, welches auf kürzester Weg eingestellt ist. Deshalb wollte mich das Teil auch durch die Pampa schicken. Doch nicht mit Olli. Ich zeigte dem Navi den Stinkefinger, schaltet es ab und fuhr, geleitet durch die Gestirne, auf eigene Faust - sprich Autobahn - nach Mon. In Elmelunde, sprach der Reiseführer, gibt es in der Kirche schöne Deckenmalereien. Also anschauen. Die sind wirklich knuffig. Sie zeigen Schlüßelszenen aus der Bibel in einer Art von Graffiti. Daß wir uns richtig verstehen, die sind aus dem Mittelalter. Aber sid sind mit einer Einfachkeit gemalt und bringen die Außagen den Szenen auf einen Punkt, daß man aus heutiger Sicht darüber schmunzeln muß. Die Szene wo Herodes die Kinder töten läßt, sieht man, wie ein Soldat ein Kind mit dem langen Dolch durchbohrt und das Blut spritzt. Die toten Kinder liegen auf einem Haufen. Das ist so drollig gemalt, daß es mich an so Kritzeleien aus der Schulzeit erinnert. Nächster Halt war Liselund Slot mit einem schönen Schloßpark in dem man lustwandeln konnte. Und dann kam die Krönung Mons Klint. 90 Meter hohe Kreidefelsen, die ins Meer abfallen. Zuerst lief ich oben entlang. Doch nachdem mir ein deutsches Ehepaar ein paar Tips gegeben hatte, bin ich auch nach unten gestiegen und am Fuß entlang gelaufen. Die Klippen sind wirklich toll. Auf dem Rückweg habe ich noch das eine oder andere Ganggrab mitgenommen. Mein Nachlager schlug ich in Feddet in der Fakse Bucht auf.


01.07.08
Um 07:00 Uhr war die Nacht zu Ende. Also wieder frühtücken, alles zusammenräumen, duschen und weiterfahren. Mein Weg führte mich am Meer entlang bis zu Stevens Klint bzw. Hojerup, wo die alte Kirche über den Kreidefelsen hängt. Das ist ein cooles Bild. Dort wo der Chor der Kirche war, ist heute ein Balkon. Aber keine Angst, der Rest ist gesichert und bleibt da wo er ist. Nach einer Wanderung an den Klippen fuhr ich zu meinem einemillionvierhunderttausendsten Leuchtturm und lichtete ihn ab. Nächstes Ziel war Koge, welches in einer viertel Stunde abgehakt war. Der Marktplatz soll so mittelalterlich sein. Da steht ein Gebäude welches ins Schema paßt. Der Rest ist modern. Also weiter nach Roskilde. Aha, wenn man das Navi auf schnellste Route stellt, kommt man auch am gleichen Tag noch am Ziel an. 1962 wurden bei Roskilde 5 Wikingerschiffe geborgen und wieder zusammengesetzt. Diese Schiffe entsprachen alle verschiedene Schiffstypen. So bekam man ein Spektrum der damals gebauten Schiffe und die verwendten Techniken. Man vermutet, daß die Schiffe wegen einer politischen Krise zwischen dem dänischen und dem norwegischen Wikingerreich vorsorglich als Sperre im Roskildefjord versenkt wurden. In der angeschloßenen Schiffswerft wurde ein 30 Meter langes Wikinger-Kriegßchiff aufgebaut. Dieses startete 2007 zu einem Törn von Roskilde nach Dublin! Im Museum läuft über diese Reise ein spannender Film, der zeigt, wie die Crew mit der rauen See und dem Wetter kämpft (Wikingerschiffe hatten keine schützenden Aufbauten. Die Reise führte durch den Kattegat, Skagerak nach Norwegen, dann durch die Nordsee zu den Orkney-Inseln, von dort an der schottischen Küste entlang bis zur Isle of Man und dann über die irische See nach Dublin. Die Stadt ist nachweislich von den Wikingen gegründet worden. Ich hatte schon in Lindholm Hoje (Aalborg) gelesen, daß ein islamischer Geschichtßchreiber einer Wikingerbestattung beiwohnte und die Geschehniße niederschrieb. Im Museum in Roskilde fand ich nun den Originaltext und bin froh heute zu leben und nicht vor 1000 Jahren. Damals war der Sklavenhandel üblich und da der Wikingerhäuptling den Löffel abgegeben hatte, wurde er auf seinem Schiff, welches an Land geholt wurde, bestattet. Da man im Jenseits was zu eßen braucht, wurde ein Zelt auf dem Schiff aufgeschlagen, der Tote darin aufgebahrt und Speisen sowie Getränke ins Zelt gestellt. Da man Jenseits auch einen Sklaven braucht, wurde es ab dem Zeitpunkt blutig. Eine Sklavin wurde ausgesucht, sang dann ein Lied, wurde von einer Ritualtante mit einem berauschenden Getränk ruhig gestellt, gefeßelt, bekam eine Strick um den Hals an dem 6 Wikinger zogen und die Ritualtante stach mit dem Dolch ein paar mal zu. Dann wurde die Sklavin zu ihrem Herren gelegt und das Schiff angezündet. Um und über die Brandstelle wurden Steine gelegt. So entstanden vermutlich diese Schiffßetzungen. Nach dem Museum schaute ich mir nach den Dom in 8 Minuten an, da ich um 16:52 Uhr das Geäude betrat und es um 17:00 Uhr geschloßen wird. Die wichtigsten Dinge habe ich gesehen. Danach suchte ich in der Innenstadt vergebens nach Briefmarken, machte mich aber schnell vom Acker, da gerade das Roskilde Festival ist, und überall abgedrehte Jugendliche rumhingen. Da man ja schon in einer schönen Gegend sein Haupt zur Ruhe legen möchte, fuhr ich nach Hornbaek ans Meer auf einen Campingplatz.


02.07.08
Die Sonne erwärmte mein Zelt so stark, daß es mir zu warm wurde und ich aufwachte. Ich packte meine sieben Sachen zusammen und fuhr nach Helsingör. Mein Ziel war das Kronborg Slot oder auch Hamlet-Schloß, da sich dort die Geschichte zugetragen haben soll, die Shakespear nachher zu Hamlet verwurstete. Ich umkreiste zuerst den gesamten Komplex. Ich stellte verwundert fest, daß man ohne Eintrittskarte in den Innenhof des Schloßes kommt. Nur wenn man die Räume besichtigen möchte, muß man bezahlen, wobei die Preise für dänische Verhältniße moderat sind. Intereßant fand ich die ausgestellten Gemälde. Standard sind für das Schloß zeitgemäß Gemälde. Hier hing neben einem alten Bild ein ganz modernes! Was noch auffiel, war, daß die frommen Sprüche in der Schloßkapelle alle auf deutsch sind. Ich kam deswegen mit der Aufseherin ins Gespräch. Der Grund lag an der Gemalin des Erbauers von Schloß Kronborg. Sie kam von Mecklenburg, war also deutschsprachig und brachte auch ihren deutschsprachigen Hofstaat mit. Schloß Frederiksborg steht auf drei Inseln in einem See und war mein nächstes Ziel. Zusammen mit dem Barock-Park ist es ein Traum in Bachstein. Es ist das Dänische National Museum und stellt auf drei Stockwerken historische und moderne Gemälde aus. Bei einigen Dargestellten kann man nur hoffen, daß sie nicht wirklich so ausgesehen haben wie auf dem Bild. Andere Portraits waren so naturgetreu wiedergegeben, daß man darauf wartete, daß die Person aus ihrem Rahmen steigt. Nach den vielen Schlößern und Gemälden fuhr ich nach Kopenagen auf den Campingplatz.


03.07.08
Um 07:00Uhr war die Nacht zu Ende. Ich stand auf und wollte eigentlich ganz früh nach Kopenhagen, doch fehlte mir beim Busfahrer das nötige Geld. Also machte ich mich wieder zum Campingplatz auf, um zu fragen, wo der nächste Geldautomat ist. Den fand ich erst auf den zweiten Versuch. Glücklicherweise, denn beim suchen sah ich eine Gruppe Franzosen, die ich auf dem Campingplatz schon gesehen hatte, zur S-Bahn-Station laufen. Ich folgte ihnen und kam so viel schneller ans Ziel. Am Hauptbahnhof stieg ich aus und lief eine in meinem Stadtplan vorgegebenen Route entlang an allen Sehenswürdigkeiten vorbei. Zuerst erreichte ich das Rathaus, welches problemlos in eine toskanische Stadt portierbar wäre, ohne dort aufzufallen. Das Teil hat einen Glockenturm und paßt auch sonst vom Baustil. Beim Schloß Christiansborg bog ich von der Route ab und schaute mir auch die alte Börse und die königliche Bibliothek an. Nächstes Ziel war "Det Kongelige Teater" und kurz danach der Nyhavn, welcher eine Außtrahlung besitzt, die zum Verweilen einlädt. Nach mehreren Bildserien der Häuser am Waßer konnte ich mich loseisen und lief zur "Marmorkirken", die gar nicht aus Marmor ist. Verläßt man das Portal der Kirche und läuft über die Straße eröffnet sich der Platz an deßen Ecken die vier Palais von Schloß Amalienborg liegen. Hier findet auch die Wachablösung jeden Tag um 12:00Uhr statt. Der Weg führte weiter zur "Lille Havfrue" die traurig auf ihrem Stein sitzt. Ich habe ihr etwas Gesellschaft geleistet und bin über das Kastell und durch die Gaßen der alten Seemannshäuser zum Rosenborg Schloß gelaufen. Der ZUgang zu den Kronjuwelen wird permanent von zwei Soldaten bewacht. Diese laufen auf breiten Steinreihen, die in das Pflaster eingelaßen sind. Eine Frau hatte eine Frage und sprach einen der Wachsoldaten an. Sie stelle sich dabei genau vor den Soldat, der aber auf seiner Steinreihe weiterlaufen mußte. Deshalb verscheuchte er sie erst mal von seinem Weg indem er mit einer Handbewegung sie zur Seite verwies. Sie stutzte zwar etwas, begriff, ging zur Seite und spazierte zusammen mit dem Soldaten weiter, der ihr dann bereitwillig Auskunft gab. über Altstadtgaßen erreichte ich wieder den Rathausplatz. Da Rathaus wurde nun von vorne angestrahlt, was am Morgen nicht der Fall war. Deshalb entschied ich mich, noch einmal durch die Innenstadt zu laufen und das tolle Licht am späten Nachmittag auszunutzen. Also wurden der schwarze Diamant, der Nyhavn, die neue Oper und auch Schloß Amalienborg noch einmal abgelichtet, bevor mich die S-Bahn wieder zum Campingplatz brachte.


04.07.08
Um 08:30Uhr saß ich in der S-Bahn. Da ich bei der Durchsicht der Bilder bemerkt habe, daß die Meerjungfrau etwas unterbelichtet daher kam. Entschied ich mich sie im Morgenlicht noch einmal abzulichten. Wie sich heraußtellte, waren dann auch noch keine Busladungen von Touris da und mußten das arme Ding begrabschen. über Schloß Amalienborg und den Nyhavn arbeitete ich mich in die Innenstadt. Die Holmens Kirche und die Börse waren noch mal dran, genau so der schwarze Diamant, in dem sich die Wolken spiegelten. Da ich etwas gestreßte Beine hatte, suchte ich Nationalmuseum nach etwas Erholung. Die Außtellungen über die Frühgeschichte waren sehr intereßant. Da es eigentlich noch früh am Nachmittag war und meine Füße wieder einsatzbereit waren, besuchte ich noch den Tivoli und schaute den kreischenden Teenagern beim Achterbahn-Fahren zu. Da es auf die 19:00 Uhr zu ging, fuhr ich zum Campingplatz, schnappte mein Olli-Mobil und fuhr nach Dragor. Von dort aus sieht man die öresund-Brücke, welche nach Schweden führt. Nach der Rückfahrt machte ich mich für die Rückreise am nächsten Tag fertig.


05.07.08
Um 07:00Uhr schmiß mich meine Blase wieder aus dem Schlafsack. Ich duschte gleich und legte danach das Zelt zusammen. Meinen Nachbarn auf dem Campingplatz, die aus Mainz waren, gab ich noch ein paar Tipps, wie man am einfachsten in die Innenstadt kommt, checkte bei der süßen Dänin an der Information aus und fuhr danach um 08:40Uhr los. Ich programmierte das Navi, damit es mich nach Ringsted brachte. Die dortige Kirche ist die erste Grablege der Dänischen Könige, bevor der Dom in Roskilde diese Aufgabe übernahm. Ich war zu früh dran und mußte daher noch 15 Minuten warten. Dafür lohnte sich aber der Streifzug durch die Kirche als sie geöffnet wurde. Ein schöner Innenraum mit alten Chorgestühl, wo die Chorherren ihre Initial eingeritzt hatten. Nach einer Stunde brachte mich mein Olli-Mobil weiter über die groß Store-Belt-Brücke, durch Fünen nach Kolding, wo ich noch einen Abstecher zur Burg machte. Nach einem Rundgang um die Burg und einen Stadtbummel fuhr ich über Flensburg, Hamburg, Hannover, Kaßel und Würzburg zurück. Um 20:11Uhr erreichte ich nach 3 Wochen, 12841 Fotos und 4888 Kilometern mein Ziel. Willkommen Alltag!