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Samstag 02.03.2002

Die Vorbereitung

Wir haben unsere sieben Sachen gepackt und alles ins Auto verladen. Bei Gabi's Mutter haben wir lieber verschwiegen, dass wir bei unserem Verabschiedungsbesuch noch nicht gepackt hatten.

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Sonntag 03.03.2002

Die Fahrt

Um 4:00 Uhr kreischte der Wecker. Schnell waschen, anziehen, frühstücken und den Rest ins Auto verladen. Alle elektrischen Geräte abschalten. OK, jetzt konnte es losgehen. Abfahrt war um 5:55 Uhr. Den Sonnenaufgang erlebten wir am Stuttgarter Flughafen. Über die A8 ging es nach München. Als wir auf dem Nordost-Ring fuhren, lasen wir auf einem Schild "Passau".

Da Olli bisher immer über Nürnberg nach Wien gefahren war, kam ihm Passau vertraut vor und so bogen wir auf die "Autobahn" ab. Diese stellte sich nach ein paar Kilometer als eine Bundesstraße heraus. Und zu allem Pech tat Olli dem Europa-Straßenatlas von Gabi unrecht, da er im ganzen Ärger die Österreich-Seiten nicht fand.

Da wir nicht Bundesstraße fahren wollten, kehrten wir um und fuhren über Salzburg nach Wien. Nach mehreren Pipi-Pausen legten wir eine richtige Rast am Mondsee nahe des Wolfgangsee ein. Nachdem wir gevespert hatten waren wir zwar gestärkt, aber auch so kugelrund, dass wir fast nicht mehr hinter das Lenkrad passten. Um ca. 15:00 Uhr kamen wir bei Hanni an. Zuvor waren wir über den Wienerwald nach Wien hereingefahren. Olli staunte nicht schlecht über die vielen Veränderungen.

Von Remseck bis Wien waren wir nun 790 km gefahren. Als wir unser Gepäck in die Wohnung getragen hatten, asen wir zuerst Mittag. Später kamen noch Babsi und Michael mit denen wir zusammen Kaffee tranken. Da Hanni an dem Abend zu einem Konzert ging, unternahmen auch wir etwas. Wir gingen ins Kino - in Monster AG. Der Film ist wirklich lustig!!! Nachdem wir zwanzig Stunden auf den Beinen waren, fielen wir müde ins Bett.

Montag 04.03.2002

Der erste Tag in Wien

An unserem ersten Tag in Wien standen wir früh auf. In der Trafik (auf Deutsch Kiosk) kauften wir uns Wochenkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Karten waren für unsere Verhältnisse sehr günstig. Eine Wochenkarte kostete gerade 11 Euro. Das kostet eine Tageskarte in Stuttgart. Die Wochenkarte war auf die Zone 100 begrenzt. War sie deshalb so billig? Als wir zur Straßenbahnhaltestelle liefen, stiegen zufällig Kontrolleure aus einer aus der anderen Richtung herangefahrenen Straßenbahn aus. Wir fragten, für welchen Bereich die Wochenkarten galten. Die Zone 100 entspricht dem Großraum Wien. Also hatten wir die richtigen Karten. Die nächste Straßenbahn war die unsere.

Mit dem 26er fuhren wir bis zum Bahnhof Floridsdorf. Dort angekommen stiegen wir in die U6 um. Die Fahrt ging bis zum Westbahnhof. Nach kurzer Pause brachte uns die U3 bis zum Stefansplatz. Von dort aus ging es zu Fuß weiter. Über den Graben, eine breite Straße im Herzen Wiens, liefen wir zur Hofburg. Auf dem Weg fanden wir eine Buchhandlung, die aktuelle Stadtpläne von Wien hat. Wir kauften gleich zwei, da so ein Plan das ideale Mitbringsel für Olli's Papi ist.

Als wir an der Oper vorbeikamen, wollten wir auch diese fotografieren. Da die Hauptfassade nur von der anderen Straßenseite aus auf den Film zu bannen ist, stellten wir uns gegenüber auf. Leider standen einige Busse zwischen Oper und uns. Olli knipste durch die einzige Lücke durch. Gabi bekam nicht alles auf das Bild und versuchte durch Ortswechsel durch die Lücke zwischen den Bussen zu knipsen. In dem Augenblick als sie abdrücken wollte kam ein weiterer Bus und quetschte sich in die Lücke :-(( .

An den naturhistorischen und kunsthistorischen Museen vorbei, über den Heldenplatz mit den beiden Reiterdenkmalen, durch den Volksgarten mit dem Theseustempel, am Parlament vorbei liefen wir zum Burgtheater und Rathaus. Vor dem Rathaus war eine große Eisbahn aufgebaut. Man konnte den ganzen Tag Schlittschuhe mieten und fahren. Da wir nicht gerade am ersten Tag uns die Beine brechen wollten, ließen wir es. An der Universität vorbei schlenderten wir in Richtung Votivkirche. Am Schottenstift versorgten wir uns erst einmal mit Weckle äh Semmeln.

Am Hof, dem ältesten Teil von Wien, setzten wir uns auf eine Parkbank und rasteten. Über den Judenplatz liefen wir zum hohen Markt. Dort ist an einer Brücke zwischen zwei Häusern eine Uhr befestigt, die stündlich andere prominente Figuren der Geschichte zeigt. Die Kirche Maria am Gestade sahen wir uns auch von innen an. Es ist ein gotisches, helles Kirchenschiff. Die Ruprechtskirche, sie ist die älteste Kirche Wiens, streiften wir danach.

Am Schwedenplatz kauften wir uns Proviant - vor allem in flüssiger Form - bei Billa. Gabi entdeckte auf der Tour durch das Süsswarenregal ein Milka Tender mit Erdbeere, welches es bei uns nicht gibt. Da uns mit der Zeit die Füße weh taten, fuhren wir mit dem 1er einmal um den Ring, vorbei an den Prachtbauten. Mit der Fahrt verbindet man Sightseeing mit Relaxing. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hatten wir zumindest von außen gesehen.

Als wir wieder am Schwedenplatz ankamen, stiegen wir um in die U4 und fuhren bis zur Endhaltestelle Heiligenstadt. Hier kann man in den Autobus 38A umsteigen, der bis zum Kahlenberg - dem vorletzten Ausläufer der Alpen - fährt. Da herrliches Wetter herrschte, genossen wir die Aussicht.

Mit dem 38A fuhren wir bis Grinzing, dem Weinort, in dem man die vielen Touristenbusse sieht. Wir sorgten durch Umsteigen in die Straßenbahn 38 für etwas Abwechslung. Die Tour endete am Schottentor bei der Votivkirche.

Da sich in unseren Mägen eine Lücke auftat, suchten wir nach einem Lokal. Die Bierklinik war das Ziel. Gabi verspachtelte ein Rahmgulasch, Olli vernichtete einen Schweinebraten. Als Nachtisch gönnten wir uns Palatschinken mit Powidl (Pflaumenmus) und Sauerrahm. Gesättigt wackelten wir zum Stefansplatz. Mit der U3 bis Westbahnhof, der U6 bis Floridsdorf und dem 26er bis Strebersdorf trafen wir am späten Abend wieder bei Hanni ein. Wir mussten Hanni natürlich über die Ereignisse berichten. Mit müden Füssen humpelten wir ins Bett.

Dienstag 05.03.2002

Auf den Spuren von Königen und anderen Viechern

Nachdem wir wieder "stadtfein" waren, liefen wir wieder zu unserem 26er und fuhren bis Floridsdorf. Die U6 brachte uns bis zur Längenfeldgasse. Dort stiegen wir in die U4 um. Am Schloss Schönbrunn stiegen wir aus.

Wie auch schon am gestrigen Tag fiel uns in der U-Bahn auf, dass alle Welt mit dem Handy telefoniert. Wie uns Hanni später erzählte, kostet telefonieren mit Handy in Österreich weniger als telefonieren mit dem Festnetz.

Durch das große Tor, rechts am Schloss vorbei liefen wir in den Park. Es war heiter aber sehr windig. Da wir ja außer der Saison da waren, wurde am Schloss kräftig gewerkelt. Olli knipste noch schnell wild ums sich. Dann liefen wir im Park am Neptunbrunnen hoch bis zur Gloriette. Dabei handelt es sich um ein Siegesdenkmal. Errichtet wurde die Säulenhalle 1775 zur Erinnerung an den Sieg über die preußisch Truppen im Jahre 1757. Wir genossen die Aussicht, dokumentierten den Blick auf Film und Speicherchip und ließen uns von der Sonne bescheinen. Wir liefen bis zum Neptunbrunnen die Anhöhe wieder herunter. Beim Hochlaufen sahen wir, dass sich hier ein Eingang zum Tierpark Schönbrunn befand.

Da wir erst vor ein paar Tagen in der Wilhelma in Stuttgart waren, hatten wir den direkten Vergleich. Die Pelikane waren schon am brüten!!! Als Olli ein Portrait von den Kamelen fotografieren wollte, senkten diese die Köpfe, gemein gell. Die Erdhörnchen waren oberputzig. Als wir am Gehege vorbeikamen, saß eines da und futterte gerade eine Karotte. Die Emus sahen der Mahlzeit des Erdhörnchens gelassen zu. Aus der Ferne sahen die Gehege wie Freifluggehege von Vögeln aus. Als wir näher kamen, sahen wir, dass es sich um Tiger und nicht Vögel handelte, die in dem Gehege saßen, ups. Als wir bei den Giraffen Mittagspause einlegten, kam plötzlich Leben in die Bude. Der Zoodirektor kam zu einem Fototermin mit Fotograf und Gefolge angefahren. Gierig futterten die Giraffen aus der Hand des Zoodirektors. Da die Giraffen dadurch mit ihren Köpfen aus luftiger Höhe herunterkamen, konnte Olli die etwas dämlich dreinschauenden Giraffen ablichten. Wie wir so im Vorbeigehen hörten, ging es um das neue Gehege für die Langhälse.

Nach der Rast ging es zum neuen Aquarium. Vor dem Eingang hatten die Flamingos ihr Gehege und stritten sich um das Futter. Im Inneren des Aquariums empfingen uns erst einmal die Krokodile, die träge auf einem Feld lagen. Die Schildkröten im nächsten Terrarium waren bunt gemischt. Neben Riesenschildkröten lagen ihre kleinen Schwestern und kuschelten sich an die großen. Die Aquarien mit den exotischen Fischen waren genial. Eines der Becken enthält ein lebendiges Riff, welches mit 40000 Watt Licht bestrahlt wird. Quallen schwimmen im fluoreszierenden Licht. Kleine Fische schwimmen durch die Seeanemonen, nur Zentimeter vom Auge entfernt, da das Becken wie ein Pult aufgebaut ist und deshalb über den Seelebewesen eine Glasplatte ist. Die Schlangen und Echsen erreicht man durch einen Tunnel, der völlig von einem Becken mit Fischen umschlossen ist. Fledermäuse kann man in einer künstlichen Dämmerung aktiv umherfliegend erleben. Das Vogelhaus teilt sich in zwei Bereiche, die Tropen und die Savanne. Wir liefen durch die Gehege, die Vögel schossen an uns vorbei. In einem Freigehege saßen Keas, neuseeländische Papageien. Die Tiere sind sehr intelligent und verspielt. Als Olli ein laut schreiendes Tier fotografieren wollte, stürzte der Vogel auf Olli zu, der erschrak und verwackelte das Bild, böse Falle gell.

Neben den Vögeln haben die Elefanten ein ganz tolles Gehege. Es besteht aus einem großen Haus und einem riesigen Freigehege mit Schwimmbad und Sule. Da es sich um afrikanische Elefanten handelt, sind sie von der Größe kleiner als ihre indische Artgenossen. Der Knaller war der kleinste der Truppe. Abu ist ein Elefantenbaby mit Flaum auf dem Rücken, total süß!!!

Nicht minder drollig sind die Pinguine. Diese haben ein neues Außengehege und betagte "Kühlkammern". Wir sahen bei der Fütterung zu. Wir haben kräftig gelacht!!! Einer der Pinguine bekam von seiner Pflegerin immer wieder einen Fisch ins Maul geschoben. Anscheinend hatte der Kleine aber Probleme die Fische zu schlucken. So würgte er sein Futter kurz vor den Ziel wieder heraus. Da es einfach nicht klappen wollte, bekam einer seiner Gefährten das Futter, gemein gell.

Die Eisbären haben Nachwuchs, gesehen haben wir von den Kleinen nichts. Mutti hat sie nicht herausgelassen.

Unser nächstes Ziel waren die Affen. Dort wollten wir den Orang Utans bei der Fütterung zusehen. Vor dem Gehege der rothaarigen Menschenaffen standen zwei Bänke dicht an einer "grünen Insel". Erst auf den zweiten Blick sahen wir, dass dort Affen frei herumturnten. Mutti mit ihren beiden Kindern waren gerade mal so groß wie eine Hand. Gabi setzte sich fasziniert auf eine der Bänke und beobachtete die drei. Unter der Decke hingen Fledermäuse, die hier ihren Tagesschlaf hielten. Leider sahen wir die Fütterung der Affen nicht. Da bei der Fütterung der Raubkatzen ein Unglück passierte und eine Pflegerin ums Leben kam, wurde das direkt angrenzende Affenhaus für Besucher gesperrt. Wir sahen uns dafür die Antilopen und Zebras an. Da wir den ganzen Tag auf den Beinen waren, entschlossen wir uns den Tierpark zu verlassen. Auf dem Weg zum Ausgang kamen wir an den zotteligen Bisons vorbei. Als wir bei den Erdmännchen vorbeikamen saß ein Pfau auf deren Umrandung. Zum Abschluss beobachteten wir die Wölfe in ihrem Gehege. Das Verhalten war sehr interessant. Es ist wie bei Hunden. Für die Stadtkinder gibt es auf dem Zoogelände auch einen Bauernhof, damit die nicht glauben, dass es wirklich lila Kühe gibt und die Milch aus der Flasche kommt. Da wir der irrigen Meinung waren, dass das Palmenhaus auf dem Zoogelände steht, suchten wir es vergebens und erfuhren am Ausgang, dass es sich im Schlosspark befindet. Da das Palmenhaus gerade schloss, haben wir es auf Film festgehalten und sind dann zur nächsten U-Bahn gelaufen.

Mit der U4 fuhren wir zum Naschmarkt. Ein paar Straßen weiter befindet sich das Theater an der Wien. Ein historisches Theater, wo schon Beethoven Uraufführungen seiner Stücke miterlebte. Wir fragten nach Karten für das Musical Jekyll und Hyde für die kommenden Tage. Da am Mittwoch Ruhetag war und am Freitag Heuriger angesagt war, blieb uns nur der Donnerstag - oder der heutige Abend!!! Die Dame an der Kasse riet uns doch gleich am Abend zu gehen, da dienstags Theatertag ist und die Karten nur die Hälfte kosten. Wir waren uns unsicher, da wir nicht mehr nach Hause fahren konnten und eher für eine Wanderung als für einen Theaterbesuch gekleidet waren. Sie wischte unsere Bedenken fort. Es würde niemand etwas wegen der Kleidung sagen. Also kauften wir die Karten. Bis zum Einlass vergingen noch zwei Stunden. Da wir Hunger hatten, suchten wir nach einer Pizzeria. Wir waren die einzigen Besucher und fragten, ob wir überhaupt etwas bekommen würden. Gabi bestellte ein typisches italienisches Essen - Wiener Schnitzel. Olli blieb stilecht und as eine Pizza (mit Knoblauch). Gestärkt und gekämmt liefen wir zum Theater zurück. Unsere Abendgarderobe bestand aus: Pulli, Jeans und Trecking-Schuhe. Außerdem war Olli nicht rasiert und hatte eine Knoblauch-Fahne durch die Pizza, lecker gell? Da wir unsere Wertsachen bestehend aus drei Kameras plus Objektiv und Handy nicht in den Jacken oder im Rucksack an der Garderobe zurücklassen wollten, quetschten wir alles in Gabi's Mini-Rucksack. Dem fiel fast der Boden durch. Um nicht allzu arg aufzufallen saßen wir als erste im Zuschauerraum. Olli hielt den Atem an, damit seine Nachbarn nicht im Knoblauch-Dunst erstickten. Das Musical war genial. Die Musik war gut, die Schauspieler überzeugend, die Lautstärke optimal und das Bühnenbild mit Raffinessen gespickt. Zum Beispiel gab es einen unendlichen Raum oder konnte die Bühne um 5 Meter gehoben werden und es erschien eine weitere Bühne darunter.

Mit der U4, U6 und dem 26er ging es zurück zu Hanni. Nachdem wir Hanni alle Neuigkeiten berichtet hatten fielen wir geplättet ins Bett.

Mittwoch 06.03.2002

Shopping und andere Katastrophen

An diesem Morgen fuhren wir nicht wie bisher mit dem 26er bis Floridsdorf, sondern weiter bis zur Endhaltestelle Kagran. Dort stürzten wir uns im Donauzentrum (ein sehr großes Einkaufszentrum) ins Getümmel und bummelten den ganzen Tag durch die große Shopping-Mall. Wir benötigten fast drei Stunden, bis wir alles gesehen hatten. Olli kaufte sich ein supergünstiges Speichermodul für seine Digitalkamera. Bei einem großen Supermarkt versorgten wir uns mit Flüssigem und etwas für die Zähne. Besser gesagt, etwas zwischen die Zähne. Als unsere Füße uns nicht mehr tragen wollten und streikten, setzten wir uns in die U1 und fuhren bis zur Donauinsel. Bei strahlendem Sonnenschein rasteten wir an der Donau und ließen die Seelen baumeln. Wir wollten von uns gegenseitig das "ICH-WAR-HIER"-Bild knipsen. Leider hatten wir dabei so unsere Probleme. Gabi säbelte Olli immer den Schopf vom Kopf und Olli wählte bei einem Selbstauslöser-Bild zwei Sekunden Wartezeit. Das reichte gerade loszulaufen. Auf dem ersten Bild ist er überhaupt nicht zu sehen. Beim nächsten Bild sieht man schon mal die Hälfte von ihm. Das dritte Bild aber ist dafür wirklich gelungen. Dafür wäre fast die Kamera abgestürzt.

Mit der U1 fuhren wir bis zum Reumannplatz und mit dem 67er bis zur Troststrasse. Wir liefen zum Haus wo Olli's Großeltern wohnten und haben uns dieses angeschaut. Da Olli schon drei Jahre nicht mehr hier war, interessierte es ihn, was sich so verändert hatte. Das Haus ist frisch gestrichen. Drinnen ist aber alles beim Alten geblieben. Die Läden drum herum sind alle geschlossen. Ein trostloses Bild. Mit dem 68A fuhren wir bis zum Reumannplatz. Wir wären sooo gerne sitzengeblieben, da uns die Füße weh getan haben. Durch die Fußgängerzone liefen wir bis zum Markt im zehnten Bezirk und dessen engen Gassen. Vom Keplerplatz, nach einem Abstecher im C&A, fuhren wir mit der U1 bis zur Oper. In der Kärntner Straße suchten wir nach einer geeigneten Buchhandlung, in der wir für Hanni einen Gutschein kaufen könnten. Leider fanden wir nicht das passende Geschäft. Wir gaben auf und fuhren mit der U2 von der Oper bis zum Rathaus. Auf der Suche nach einem Restaurant liefen wir dann die ganze Strecke bis zum Stefansplatz. Am Dom fanden wir dann eine kleine Gaststätte. Den Abend verbrachten wir in einer Pizzeria bei Lasagne, die Gabi futterte und Brokkoli-Spaghetti, die sich Olli einverleibte. Als Nachtisch gab es typisch italienisch Topfenstrudel. Mit der U3 bis Westbahnhof und der U6 bis Floridsdorf und dem 26er fuhren wir wieder zu Hanni. Mit der saßen wir auch noch zusammen und haben uns unterhalten.

Donnerstag 07.03.2002

Das Gold der Pharaonen

Gewaschen, angezogen, Kuchen gefrühstückt, Jacken angezogen und ab ging es zum Kunsthistorischen Museum - eigentlich. Zuerst fuhren wir mit dem 26er und der U6 bis Spittelau, wo uns Hanni auf eine Buchhandlung aufmerksam gemacht hatte. Die Buchhandlung hatte zu wenig Auswahl, das von Friedensreich Hundertwasser verschönerte Heizkraftwerk aber schauten wir uns an. Nachdem auch diese Sehenswürdigkeit im Kasten war fuhren wir mit der U4 bis Schottenring und der U2 bis zum Museumsquartier, was direkt neben der Hofburg liegt. Im Kunsthistorische Museum wollten wir uns die bis zum 17. März andauernde Ägypten-Sonderausstellung anschauen. Gerade die Sonderausstellung war sehr voll. In Ausstellung fing Olli's Handy an ganz leise zu klingeln. Als die Aufseherin an Olli herantritt hört das Handy auf. Sie fragt ihn irritiert, ob bei ihm etwas piepst? :-)) Nachdem wir uns wieder aus der Ägypten-Ausstellung gequetscht hatten, schauten wir uns auch noch die alten Meister (Breugel, Rembrandt...) an. Im unteren Stock war die Dauerausstellung ägyptischer Kunstgegenstände zu sehen. Die nahmen wir natürlich auch noch mit.

Wir verließen das Museum am frühen Nachmittag und gingen über die Hofburg, Oper und Kärntner Straße in der Nähe des Stefansplatzes zum Billa einkaufen. Auf der Suche nach einem Futterplatz kamen wir an einer uralten Basena vorbei, die Olli gleich ablichtete. Am Stefansdom, umringt von Tauben und Touristen, vesperten wir. Nachdem wir gestärkt waren suchten wir weiter nach einer Buchhandlung für Hanni. Der Verlag und Buchhaus Morawa hat unsere Maßstäbe voll erfüllt. Wir stöberten durch die Regale und kauften am Ende einen Gutschein für Hanni. Mit der U1 fuhren wir vom Stefansplatz bis zum Karlsplatz. Die Karlskirche sahen wir von außen an. Sie wird gerade im Inneren renoviert. Danach suchten wir einen Bäcker. Als wir einen Anker-Laden (=Bäckereikette) fanden kauften wir Semmeln. Wir humpelten zurück zum Karlsplatz. Mit dem 1er fuhren wir mal wieder um den Ring bis zur Oper. In den Opern-Galerien versorgten wir uns mit Getränken. Aus den Opern-Galerien heraus, in den 1er hinein, fuhren wir bis zum Burgtheater. Bei der Fahrt fragte eine Wienerin Olli, ob sie am Museum aussteigen soll, damit sie in die Mariahilfer Straße kommt. Olli konnte dies bestätigen und ihr den Weg erklären. Am Burgtheater angekommen, liefen wir in Richtung Schottenstift. Auf der Suche nach dem Gasthaus, welches Olli von einem früheren Besuch her kannte, liefen wir am Bierhof vorbei. Wir beschlossen dort zu essen. Gabi bestellte sich ein Naturschnitzel mit Reis und Olli futterte einen Schweinebraten. Nachdem der Magen gefüllt und die Beine erholt waren, gingen wir von "Am Hof" über den Judenplatz und am hohen Markt vorbei zum Schwedenplatz. Mit der U4 fuhren wir bis Spittelau, mit der U6 bis Floridsdorf und dem 26er bis Strebersdorf. Am Abend berichteten wir Hanni von unseren Erlebnissen und fielen dann ins Bett.

Freitag 08.03.2002

Prüfungen und Schmankerl für den Magen

Die Anker-Semmeln vom Vortag waren unser Frühstück. Mit der Schnellbahn fuhren wir von Strebersdorf bis zum Bahnhof Wien-Nord/Praterstern. Wegen Bauarbeiten an der Strecke standen wir zuerst am falschen Bahnsteig! Im Billa am Praterstern kauften wir uns ein Vesper zur Reserve. Mit dem 80A fuhren wir bis zur Wittelsbachstrasse. Die liegt am nördlichen Ufer des Donaukanals, das Hundertwasserhaus auf der südlichen Seite. Wir humpelten (so ein paar Tage auf den Beinen hinterlassen Spuren) über und am Donaukanal bis zur Kegelgasse. Das Haus an der Löwengasse/Kegelgasse ist das von Friedensreich Hundertwasser geplante und gebaute Wiener Wohnhaus in dem es keine geraden Wände gibt und mit verschiedenen Baumaterialien die Räume ausgestattet sind. Es wachsen auch Bäume aus dem Haus heraus. Nachdem wir uns das Haus angesehen und von uns ein etwas eigenartiges Bild gemacht haben , fuhren wir mit der Linie N bis zum Schwedenplatz. Mit der Straßenbahn zu fahren gefiel Gabi besonders gut, da man dadurch eine Stadt sieht.

Wir fuhren mit der U1 bis zur Oper. Da wir ein typisches Wiener Kaffeehaus besuchen wollten, machten wir es uns im Tiroler Hof gemütlich. Bei einer Melange ließen wir uns die Sonne ins Gesicht scheinen, da wir einen sonnigen Fensterplatz hatten. Mit der U1 fuhren wir bis zum Praterstern. Da zu einem Besuch in Wien auch der Besuch des Praters gehört, suchten wir auch das Amüsierviertel mit dem Riesenrad auf. Jahreszeitlich bedingt war wenig los, zumal es am Nachmittag war. Auf einer großen Schleife liefen wir durch den Prater wieder zurück zur U-Bahn.

Mit der U1 fuhren wir zur Donauinsel. Vespernd und die Sonne genießend saßen wir auf einer Parkbank. Olli fotografierte Wolken. Außerdem machte er Fotos von der neuen City am nördlichen Donauufer. Mit der U1 zum Schwedenplatz, der Linie N bis zur Dresdner Straße und der U6 bis Handelskai fuhren wir gen Wohnung von Hanni. Da man von der Haltestelle am Handelskai einen guten Blick auf die neue City hat, knipste Olli zwischen zwei U-Bahnen noch ein paar Fotos. Mit der nächsten U6 fuhren wir bis Floridsdorf. Für die Heimreise kauften wir beim Bäcker Semmeln. Mit dem 26er fuhren wir nach Strebersdorf. Bevor wir zu Hanni liefen kauften wir noch Mitbringsel für unsere Eltern und Geschwister.

Am Abend liefen wir mit Hanni, Michel und Babsi zum Heurigen, eine viertel Stunde Fußmarsch durch Strebersdorf. Bei Musik und Wein futterten wir von leckeren Heurigen-Spezialitäten (sehr fett und deshalb nicht gerade magenschonend) und genossen das Essen. Am späten Abend, müde vom Tag, trippelten wir alle nach Hause und fielen ins Bett.

Samstag 09.03.2002

Das Ende

Hanni richtete für uns das Frühstück. Wir asen und schwatzten zusammen. Nachdem wir angezogen waren packten wir unsere sieben Sachen zusammen und brachten die Wäsche schon mal ins Auto. Beim Billa kauften wir Verpflegung und Gebäck für den nächsten Tag ein, da wir unsere Eltern eingeladen hatten. Wir plauderten mit Hanni nach unserer Rückkehr vom Supermarkt noch etwas und verluden danach unser Gepäck ins Auto.

Um 12:00 Uhr hatten wir alles verpackt und die letzten Bilder geknipst. Danach ging es auf die Autobahn. Nach 100 km tankten wir im Wienerwald (komisch bei uns bekommt man dort nur Hähnchen). Kurz vor der deutschen Grenze tankten wir unser Auto noch einmal voll, da der Sprit in Österreich deutlich billiger ist. Um 19:00 Uhr kamen wir in Weinsberg bei Olli's Eltern an. die Fahrt verlief reibungslos ohne Staus. Wir erzählten von unseren Erlebnissen. Nach einer halben Stunde Fahrt von Weinsberg nach Remseck waren wir dann um 22:30 Uhr daheim.